Salesforce liefert – aber nicht das, was die Anleger hören wollten
10,24 bis 10,29 Milliarden Dollar Umsatz im laufenden Quartal. Das ist die Prognose von Salesforce. Klingt stark – ist es aber nicht. Denn der Mittelwert liegt unter den Erwartungen. Übersetzt: Die Wachstumsstory, für die Investoren zahlen, läuft gerade nicht so, wie sie sollte.

10,24 bis 10,29 Milliarden Dollar Umsatz: Das ist die Prognose von Salesforce fürs laufende Quartal. An sich solide, doch der Mittelwert liegt unter den Erwartungen. Genau das genügt, um die Fantasie am Markt zu bremsen – und die Aktie auf Talfahrt zu schicken.
Erwartungen sind die Währung der Börse
In Zahlen liegt Salesforce auf Augenhöhe mit den Schätzungen. Aber an der Börse zählt nicht das Hier und Jetzt, sondern die Zukunft. Und die sieht in den Augen der Investoren weniger dynamisch aus als erhofft.
Der kleine Unterschied zwischen Erwartung und Realität reicht, um Milliarden an Börsenwert zu vernichten.

Kunden halten ihr Budget zusammen
Das Management verweist auf ein klar erkennbares Muster: Unternehmen geben weniger für Cloud-Dienste aus. Gründe sind schwächere Konjunkturaussichten und teurere Kredite. Für Salesforce, das sein Geld mit wiederkehrenden Lizenzen und teuren Zusatzmodulen verdient, ist das Gift.
Um Vertrauen zu stützen, legt Salesforce sein Aktienrückkaufprogramm neu auf: 50 Milliarden Dollar stehen nun bereit. Ein starkes Signal, dass Liquidität vorhanden ist. Doch Rückkäufe sind keine Wachstumsstrategie – sie überdecken nur kurzfristig die eigentliche Schwäche.
Aktie verliert an Glanz
Die Reaktion kam prompt: Nachbörslich minus vier Prozent, auf Jahressicht über 24 Prozent im Minus. Während Konkurrenten wie Microsoft oder Oracle vergleichsweise stabil durch die Flaute steuern, hängt Salesforce im Windschatten fest.
Der zurückhaltende Ausblick zeigt, dass die Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft abnimmt. Der Boom ist nicht vorbei, aber er verliert Tempo – und das dürfte in den kommenden Wochen auch andere Anbieter unter Druck setzen.