KI auf der Nase: Metas neue Brille zwischen Hype und Absturz

Die neuen Smart Glasses sollen Meta in die nächste Wachstumsphase führen. Anleger müssen sich aber fragen: Steht hier ein Milliardenmarkt in den Startlöchern – oder nur ein riskanter Nebenkriegsschauplatz?

KI auf der Nase: Metas neue Brille zwischen Hype und Absturz

Marktchancen: Ein Milliardenpoker mit Apple

Wearables gelten als einer der spannendsten Tech-Märkte der nächsten Dekade. Apple hat es mit der Watch vorgemacht, Meta will nun mit KI-Brillen den Alltag erobern. Der Markt für smarte Brillen könnte Schätzungen zufolge bis 2030 ein Volumen von über 100 Milliarden Dollar erreichen.

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Für Meta, dessen Geschäft heute noch zu über 95 Prozent auf Werbung basiert, wäre ein erfolgreiches Hardware-Standbein strategisch enorm wertvoll. Die Brille könnte ein Einfallstor für neue Umsatzquellen werden – Abos, App-Ökosysteme, vielleicht sogar Werbung direkt im Sichtfeld.

Umsatzpotenzial: Noch klein, aber mit Signalwirkung

Aktuell sind die Verkäufe überschaubar: Zwei Millionen verkaufte Ray-Ban-Einheiten seit Start sind für Meta ein Achtungserfolg, aber verglichen mit den Milliarden-Geräten im Smartphone-Markt ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die neue Generation für 799 Dollar könnte kurzfristig nur geringe Umsatzbeiträge liefern. Aber: Gelingt der Durchbruch, kann das Geschäft schnell skalieren. Anleger erinnern sich, dass auch die Apple Watch anfangs belächelt wurde – heute ist sie ein Milliardenbringer.

Risiken: Teure Vision, fragile Realität

Die Live-Pannen bei der Vorstellung sind mehr als nur Peinlichkeiten. Sie zeigen, wie unreif die Technologie noch ist. Hardware bedeutet für Meta hohe Fixkosten, lange Entwicklungszyklen und das Risiko, dass Kunden sich schlicht nicht für eine Brille am Gesicht begeistern können.

Schon das Metaverse hat Milliarden verschlungen und bislang kaum Rendite gebracht. Sollte auch die Brille floppen, droht die Kritik, dass Zuckerberg erneut Milliarden im Sand versenkt. Für Investoren wäre das ein Rückschlag, insbesondere wenn Wachstumsphantasie an der Börse schwindet.

Die Aktie: Hohe Erwartungen eingepreist

Meta notiert seit Monaten nahe Allzeithoch – angetrieben von KI-Fantasien und starken Werbeerlösen. Mit einem KGV von rund 25 ist die Aktie nicht überzogen teuer, aber auch kein Schnäppchen.

Die Brillen-Ankündigung selbst war kein Kurstreiber, lediglich ein leichtes Plus im After-Hours-Handel. Investoren honorieren Visionen, erwarten aber auch schnelle Monetarisierung. Bleiben die Brillen eine Spielerei, könnte die Geduld des Marktes schwinden.

Persönliche Einschätzung

Für Anleger sind die Brillen ein zweischneidiges Schwert. Sie zeigen, dass Meta weiter versucht, nicht von Werbung allein abhängig zu sein – was strategisch absolut sinnvoll ist. Gleichzeitig ist es eine Wette auf die Zukunft, die im schlimmsten Fall viel Geld kostet und wenig bringt.

Wer heute in Meta investiert, setzt nicht auf die Brille allein, sondern auf ein Unternehmen, das mit Instagram, WhatsApp und Facebook immer noch enorme Cashflows generiert. Die KI-Brille ist ein Bonus – oder ein teurer Umweg.

Am Ende bleibt die Frage: Wird Meta hier zum Apple der Brillen – oder zum Google Glass 2.0?