Adobe hebt Prognose an – Aktie springt nach KI-Erfolg

Wenn ein Softwareunternehmen es schafft, Kreativität und künstliche Intelligenz in einem Geschäftsmodell zu verbinden, dann ist es Adobe. Der Konzern hinter Photoshop, Acrobat und Illustrator hat einmal mehr bewiesen, dass er nicht nur Marktführer ist, sondern auch die Trends der Zeit versteht. Anleger dürfen sich freuen: Adobe hebt seine Prognose für 2025 deutlich an und die Aktie reagiert prompt mit einem Kursplus.
Zahlen, die Vertrauen schaffen
Im jüngsten Quartal meldete Adobe einen Umsatz von 5,99 Milliarden Dollar – deutlich über den Erwartungen von Analysten (5,91 Milliarden). Noch wichtiger für Investoren: Das Management erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr 2025.
- Umsatz 2025: 23,65 bis 23,70 Mrd. USD (zuvor niedriger angesetzt)
- Bereinigter Gewinn je Aktie (EPS): 20,80 bis 20,85 USD
- Aktienreaktion: +4 % nachbörslich
Solche Anpassungen zeigen, dass das Geschäft stabil läuft und die Nachfrage stärker ist, als es selbst das Management erwartet hatte.
Die Rolle von KI: Photoshop trifft auf Firefly
Der wahre Gamechanger bei Adobe ist nicht mehr nur Photoshop oder Acrobat, sondern die konsequente Integration von künstlicher Intelligenz.
- Firefly, das KI-Werkzeug zur Bildgenerierung, ist direkt in Photoshop eingebettet. Nutzer können damit Bilder per Texteingabe verändern oder komplett neu erstellen.
- Für Geschäftskunden hat Adobe ein Abomodell entwickelt, bei dem KI-Funktionen separat abgerechnet werden – eine clevere Monetarisierungsstrategie.
- Die Nachfrage ist so stark, dass Adobe mittlerweile als einer der Gewinner des KI-Booms gilt – in einer Reihe mit Nvidia, Microsoft oder OpenAI.
Damit gelingt Adobe, was vielen Softwarekonzernen schwerfällt: KI wird nicht als „Spielerei“ verkauft, sondern als Produktivitäts-Booster, für den Kunden bereit sind, extra zu zahlen.
Abo-Modell als Burggraben
Einer der größten Wettbewerbsvorteile von Adobe ist das Abo-Modell. Früher verkaufte das Unternehmen Lizenzen für mehrere hundert Dollar – heute zahlen Kunden monatlich 10, 20 oder 50 Dollar für die Creative Cloud.
- Planbarkeit: Wiederkehrende Umsätze machen Adobe unabhängig von Konjunkturschwankungen.
- Bindung: Ein Designer, der seit Jahren Photoshop nutzt, wechselt nicht einfach zu einer Billiglösung.
- Skalierbarkeit: Neue Features wie KI-Tools lassen sich problemlos ins bestehende Abo integrieren.
Das Ergebnis: Adobe ist nicht nur ein Software-Anbieter, sondern ein Unternehmen mit einem der tiefsten Burggräben der Branche.
Bewertung: Nicht günstig, aber gerechtfertigt
Mit einem erwarteten Gewinn je Aktie von rund 20,8 Dollar und einem Aktienkurs von zuletzt etwa 363 Dollar liegt das erwartete KGV bei rund 17,25, und das ist im Vergleich zu anderen KI-Profiteuren und unter Berücksichtigung der starken Marktstellung durchaus fair.
- Marktkapitalisierung: ca. 148,7 Mrd. USD
- Dividende: Keine (Adobe investiert alles ins Wachstum)
- Wachstum: Umsatzsteigerung im hohen einstelligen bis zweistelligen Bereich
Konkurrenz? Kaum eine echte Gefahr
Natürlich gibt es Wettbewerber im Bereich Bild- und Videobearbeitung. Canva hat es im Bereich „Do-it-yourself-Design“ geschafft, eine junge Zielgruppe anzuziehen. Auch KI-Startups wie MidJourney oder Stability AI gewinnen Aufmerksamkeit.

Aber: Kein Unternehmen vereint Marke, Vertriebsmodell, Kundenbindung und Innovationskraft so wie Adobe. Für professionelle Anwender ist die Creative Cloud Standard. Und dieser Status ist nur schwer anzugreifen.
Adobe bleibt ein Pflichtwert im Tech-Depot
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Adobe wächst, übertrifft Erwartungen und schafft es, den KI-Boom clever zu monetarisieren. Die Aktie hat zuletzt unter Schwankungen gelitten, wirkt mit einem KGV(e) von 17 aber im aktuellen Umfeld attraktiv. Ich sehe Adobe als langfristiges Investment in einen Software-Burggraben mit KI-Boost.